Der erste Krimi der vor allem als Kinderbuchautorin bekannten Iva Procházková ist ein eher ungewöhnliches Beispiel des Genres. Breit angelegt zeigt er viel Interesse an den in den Fall verschlungenen Personen, Prager Lokalkolorit spielt nicht die entscheidende Rolle. Vom drittletzten Tag vor dem Regen bis zum Tag des angekündigten Gewittergusses währt die langsam und akribisch voran schreitende Aufklärungsarbeit, bevor sich aus dem Kreis der allesamt recht sympathischen Verdächtigten die gesuchte Person heraus schält. Dabei tut die Bedächtigkeit der Ermittlungen der dramatischen Dynamik der Ereignisse keinen Abbruch. Auf den sehr gelungenen ersten Fall von Kommissar Holina, dessen humaner mitfühlender Ton leise an Simenon erinnert, sei auch deswegen verwiesen, da in diesem März der zweite, Die Spur der Kälte, gefolgt ist.
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