Wallant: Des Menschen Jahreszeit

Klassiker und Wiederentdeckungen, so fasst der Wagenbach-Verlag zusammen, was in seiner Oktavheft titulierten Reihe in augen- und handschmeichelnder Buchmachart erscheint. Die kaum genug zu preisende Übersetzung von Barbara Schaden ermöglicht der deutschen Leserschaft nun die beeindruckende Erstentdeckung des Romans Des Menschen Jahreszeit. Verfasst von dem jung verstorbenen Autor Edward Lewis Wallant (1926-1962) geht es darin um den jüdisch-amerikanischen Klempner Berman, der zu Beginn mit dem plötzlichen Verlust seiner Ehefrau konfrontiert wird. Der eine Strang erzählt nun, wie sein zorniger Hader und seine Verlorenheit in den nachfolgenden Wochen und Monaten eher noch zu- als abnehmen. Der andere schreitet rückwärts zu Lebensstationen, die von besonderem Glück oder aber von anderen schweren Verlusten bestimmt sind. Sie reichen zurück bis in die in Russland verbrachte Kindheit. Besonders wird das Buch indes durch die Sprache, die gleichermaßen die zarten wie gröberen Töne, vor allem aber die schwer greifbaren Halbtöne des Lebens feinfühlig-präzise gestaltet.

Des Menschen Jahreszeit

Edward Lewis Wallant

Wagenbach

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